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Bergische Universität verleiht Ehrendoktor an Ernesto Cardenal

06.03.2017|08:44 Uhr

Der Dichter und ehemalige Kulturminister von Nicaragua, Ernesto Cardenal, hat am Samstag die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften der Bergischen Universität Wuppertal erhalten. Die Fakultät würdigt damit Cardenals Beitrag zur Weltliteratur und sein Engagement für den kulturellen Austausch zwischen Nicaragua und Deutschland.

Dr. h.c. Ernesto Cardenal<br /><span class="sub_caption">Fotos Sebastian Jarych</span>

Als ein Vorbild für viele Menschen – „als Kämpfer für Freiheit der Unterdrückten, als christlicher Utopist, als vom Marxismus inspirierter Christ, als politischer Literat und in den späteren Jahren immer mehr auch als philosophischer Poet“ – beschrieb Uni-Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch Cardenal in seinem Grußwort.

„Wenn heute viele mutlos vor den ankommenden Phänomenen eines neuen radikalen Nationalismus – auch hier in Deutschland – stehen, können Ihre vielen Jahre in tätiger Opposition Mut machen: Ihre kämpferische Empörung, Ihre engagierte Menschlichkeit und Ihre gläubige Leidenschaft“, betonte Koch.

Ernesto Cardenal (Jahrgang 1925) studierte Philosophie, Literatur und Theologie. 1965 wurde er zum Priester geweiht. Auf der Insel Mancarrón gründete er eine Bauernkommune nach ur-christlichem Vorbild. Als scharfer Kritiker der Diktatur von Anastasio Somoza musste Cardenal nach Costa Rica fliehen.

Nach dem Sieg der Sandinisten 1979 kehrte er nach Nicaragua zurück und wurde dort Kulturminister. Cardenal ist einer der bekanntesten Schriftsteller Nicaraguas. Zu Wuppertal hat er einen besonderen Bezug: Seit 1967 erscheinen seine Bücher in deutscher Übersetzung im Peter Hammer Verlag.

Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch begrüßte Ernesto Cardenal an der Bergischen Universität Wuppertal.

Prof. Dr. Ottmar Ette von der Universität Potsdam hielt im Rahmen der Festveranstaltung die Laudatio „Türme Gottes! Dichter!“ und betonte Cardenals Schreiben stehe in langen Traditionsreihen, „die ihn zu dem großen Poeten, Revolutionär und Intellektuellen gemacht haben, als den wir ihn heute ehren“.

Cardenal sei längst zur Stimme seines Kontinents geworden, „dessen Dichterinnen und Dichter Türme errichtet haben, welche die Türme von Wall Street und der Oligarchen des weitaus vergänglicheren Trump Tower nicht nur bei weitem überragen, sondern überleben werden“.

Ernesto Cardenal wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. erhielt er 1980 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandel, wurde 2005 für den Literaturnobelpreis nominiert und bekam 2010 das „Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse“.

Die Verleihung der Ehrendoktorwürde nahm Ernesto Cardenal zum Anlass für eine Lesereise durch Deutschland. Die Lesereise „Mein Lebenswerk“ führte Cardenal u.a. nach Bonn, Münster und Hagen.

Romanist Prof. Dr. Ottmar Ette von der Universität Potsdam hielt die Laudatio.

Grußwort des Rektors (.pdf-Datei)

Die Laudatio von Prof. Dr. Ottmar Ette finden Sie unter http://blog.romanischestudien.de/laudatio-cardenal/

Einen Beitrag der Deutschen Welle zur Verleihung der Ehrendoktorwürde finden Sie unter https://www.youtube.com/watch?v=rhHTyz27BCE&feature=youtu.be

Ein Interview der Deutschen Welle mit Ernesto Cardenal anlässlich der Ehrendoktorverleihung unter https://www.youtube.com/watch?v=96mQWKjFiLs

Ein Video von Lothar Jessen zur Festveranstaltung finden Sie unter https://www.youtube.com/watch?v=8SDfFXVvdZQ&feature=youtu.be

Weitere Medienberichte unter www.presse.uni-wuppertal.de/online-medienspiegel.html

www.peter-hammer-verlag.de

Verleihung der Ehrendoktorwürde der Bergischen Universität an Ernesto Cardenal: (stehend v.l.n.r.) Prof. Dr. Andreas Meier, Germanist an der Bergischen Universität, Hermann Schulz, bis 2001 Leiter des Peter Hammer Verlags, Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke, Monika Bilstein, Verlagsleiterin des Peter Hammer Verlags, Uni- Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Lambert T. Koch, Prof. Dr. Matei Chihaia; (sitzend, v.l.n.r.): Übersetzer Lutz Kliche, Dr. Dr. h.c. Ernesto Cardenal und Laudator Prof. Dr. Ottmar Ette.<br /><span class="sub_caption">Klick auf das Foto; Größere Version </span>

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