Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Career Story: Nach dem Studium in die Automobilindustrie

04.12.2018|08:20 Uhr

2016 kommt Mohammadreza Firoozeh nach Deutschland. Gerade einmal drei Monate hat er im Iran die ihm so fremde Sprache gelernt. Und nach seinem Bachelorabschluss in Elektrotechnik zieht es den 26-Jährigen ins Ausland, um seinen Master anzuschließen. „Nach dem Bachelor habe ich gedacht, dass ich eine neue Erfahrung erleben möchte. Ich dachte, nichts könnte abenteuerlicher und schöner sein, als in Deutschland zu studieren“, sagt der freundliche Student, der gezielt im Netz nach einer deutschen Universität sucht und eine Zulassung in Wuppertal bekommt.

Der iranische Masterstudent Mohammadreza Firoozeh studiert Informationstechnologie an der Bergischen Universität.<br><span class="sub_caption">Foto: Uwe Blass</span>

With a little help from my friends

Über das Internet nimmt er Kontakt zu einer iranischen Freundin auf, die ihn maßgeblich unterstützt. Natürlich hat er auch Anlaufschwierigkeiten. Eine neue Umgebung, eine andere Kultur und natürlich die Sprachbarriere. Aber Mohammadreza Firozeeh kämpft sich durch, und die Sprache, weiß er schnell, ist das A und O, um voranzukommen. Erste Kurse dazu belegt er in Dortmund und wechselt dann ins Sprachlehrinstitut nach Wuppertal. Er nimmt hier an einem intensiven Sprachkurs teil, den er innerhalb von zehn Monaten mit dem Niveau C1 abschließt, und besteht die DSH (Deutsche Sprachprüfung Hochschulzugang), die ihn dazu berechtigt, an einem deutschen Masterstudiengang teilzunehmen.

Von seinem ursprünglichen Masterfach Computer Simulation in Science wechselt er rasch zur Informationstechnologie. „Ich habe mir gedacht, ich möchte auf Deutsch studieren. Und Informationstechnologie gefällt mir auch besser“, erklärt er seine Neuwahl, denn „dieser Studiengang besteht auch aus den Modulen der Elektrotechnik und Informatik. Und Elektrotechnik ist, wie gesagt, mein Hintergrund.“

Werkstudentenstelle bei APTIV

Sein Hauptinteresse liegt beim Computer und bei der Programmierung, Schwerpunkte, an denen er auch in seiner Werkstudentenstelle, die er seit Januar 2018 bei APTIV in Wuppertal (APTIV ist einer der weltweit führenden Zulieferer der Automobilindustrie mit Standorten auf der ganzen Welt) übernommen hat, arbeiten kann. „Die Tätigkeit gefällt mir sehr. Ich arbeite neben dem Studium 20 Stunden die Woche, in einem interessanten und internationalen Team. Ich bin involviert in viele interessante Themen und Projekte“, schwärmt der in Isfahan geborene Jungakademiker, den vor allem die Autoindustrie fasziniert. „Also Digitalisierung und auch die Anwendung von Digitalisierung in der Autoindustrie, genauer gesagt, automatisiertes Fahren und Autonomes Fahren sowie Fahrerassistenzsysteme, mit denen sich APTIV beschäftigt, sind mein Hauptinteresse“, erklärt er.

Jungen ausländischen Studierenden, die wie er auch schon mal ans Aufgeben gedacht haben, rät er: „Man darf nicht die Hoffnung verlieren, einfach dranbleiben. Dann funktioniert es.“ Es ist oft besonders schwer, wenn junge Menschen aus einem völlig anderen Kulturkreis nach Deutschland kommen. Firozeeh sagt dazu: „Wenn man in ein neues Land kommt, muss man alte Freunde zurücklassen und man muss wieder von vorne anfangen.“ Der junge Iraner hat sich getraut und ist auf dem besten Wege in eine erfolgreiche Zukunft. „Und ja“, sagt er, „ich würde gerne hier in Deutschland bleiben.“ Ein schönes Kompliment an ein fremdes Land.

Uwe Blass

(Gespräch vom 14.11.2018)

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Mohammadreza Firoozeh, 1992 in Isfahan (Iran) geboren, studiert den Master im Fach Informationstechnologie an der Bergischen Universität.

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