Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Forschungsförderungspreis für Dr. Matthias W. Hoppe

05.06.2018|14:15 Uhr

Ein Riss des vorderen Kreuzbandes zählt aufgrund langer Ausfallzeiten und hoher Behandlungskosten zu den schwerwiegendsten Sportverletzungen. Grund genug, die „VKB-Ruptur“ ins Zentrum eines Forschungsprojektes zu stellen, fand Dr. Matthias W. Hoppe: Der Wuppertaler Sportwissenschaftler untersucht sowohl den Verletzungsmechanismus als auch mögliche präventive und rehabilitative Maßnahmen unter besonderer Berücksichtigung der exzentrischen Arbeitsweise der Muskulatur. Für dieses Vorhaben wurde er von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) mit dem Forschungsförderungspreis ausgezeichnet und erhält eine finanzielle Unterstützung von 20.000 Euro.

Dr. Matthias W. Hoppe (M.) mit Prof. Dr. Stefan Nehrer (Präsident der GOTS, l.) und Prof. Dr. Dieter Kohn (Forschungsbeauftragter der GOTS, r.)<br><span class="sub_caption">Klick auf das Foto: größere Version <br />Foto Peter Binz</span>

Was der wissenschaftliche Mitarbeiter im Arbeitsbereich Bewegungs- und Trainingswissenschaft der Bergischen Universität vorhat, ist einmalig. „Bislang wurden die biomechanischen Besonderheiten der exzentrischen Arbeitsweise der Muskulatur nur unter streng kontrollierten Laborbedingungen beleuchtet, was den Übertrag in die Praxis erschwert. Wir werden das Ganze in voller Dynamik, im Feld mit VKB-rekonstruierten Probanden aus dem Fußball, Handball und Tennis untersuchen.“ Zum Einsatz kommen dabei sowohl traditionelle (u.a. EMG-Aktivität, Bodenreaktionskräfte und kinematische 3-D Bewegungsanalysen) als auch innovative Messtechnik. Dr. Matthias W. Hoppe: „Dazu gehören insbesondere das Global Positioning System (GPS) und innovative Algorithmen, die ich im Rahmen meiner Promotion zusammen mit italienischen und australischen Forschergruppen entwickelt, validiert und erstmalig in den Sportspielen eingesetzt habe. Mit ihrer Hilfe können erstmalig die exzentrische Muskelarbeit und der Energieverbrauch während ‚Stop-and-go-Belastungen‘ unter Feldbedingungen abgeschätzt werden.“ Auf Basis der Ergebnisse soll u.a. ein GPS-basierter „Exzentrik-Index“ weiterentwickelt werden, der ein besseres Monitoring von Therapie, Training und Wettkampf ermöglicht.

Der Titel des Forschungsprojektes lautet „Einfluss von vorderen Kreuzband Rekonstruktionen auf biomechanische Parameter während der exzentrischen und konzentrischen Phase bei übermüdenden Richtungswechselsprints unter Feldbedingungen“. Bei seiner Arbeit wird Dr. Matthias W. Hoppe von weiteren Wissenschaftlern aus dem Arbeitsbereich Bewegungs- und Trainingswissenschaft der Bergischen Universität (Prof. Dr. Jürgen Freiwald und Dr. Christian Baumgart) sowie zwei Olympiaärzten der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie aus Osnabrück (Prof. Dr. Martin Engelhardt und Dr. Casper Grim) unterstützt.

Neben seiner Tätigkeit an der Bergischen Universität ist Dr. Matthias W. Hoppe wissenschaftlicher Leiter der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie am Klinikum Osnabrück. In der dort angesiedelten Abteilung für Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie der Universität Osnabrück hat er 2018 sein Habilitationsstudium aufgenommen. Darüber hinaus gehört er dem Sprecherrat der dvs-Kommission Fußball an und ist Mitglied der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologischen Sportmedizin (GOTS), des European College of Sport Science (ECSS) und des Deutschen Hochschulverbands. Zudem wurde er in der Vergangenheit bereits mit weiteren Forschungspreisen ausgezeichnet (u.a. mit dem „Paper of Highest Public Interest“), ist als Lehrbeauftragter an der Universität Osnabrück und Donau-Universität Krems tätig und betreut aktuell den Handball-Bundesliga-Aufsteiger Bergischer HC.

Kontakt:
Dr. Matthias W. Hoppe
Arbeitsbereich Bewegungs- und Trainingswissenschaft
Telefon 0202/439-3128
E-Mail m.hoppe[at]uni-wuppertal.de

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