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„iNES“ gewinnt Hessischen Staatspreis für intelligente Energie:Auszeichnung für Kooperationsprojekt von Prof. Markus Zdrallek

15.05.2013|17:07 Uhr

„iNES – die intelligente Ortsnetzstation“ von Dr.-Ing. Markus Zdrallek, Professor für Elektrische Energieversorgungstechnik an der Bergischen Universität Wuppertal, wurde gestern von Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich im Rahmen des 2. Internationalen Smart Energy Kongresses in Frankfurt mit dem Hessischen Staatspreis für intelligente Energie in der Kategorie „Energie-Netze“ ausgezeichnet. „iNES“ ist ein Kooperationsprojekt der Mainova AG, Frankfurt am Main, der SAG GmbH, Dortmund, der Bilfinger Mauell GmbH, Velbert, und der Bergischen Universität Wuppertal. Seit Mitte 2012 wird „iNES“ in zwei Testgebieten in Frankfurt am Main erprobt. Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch betonte in einem Gratulationsschreiben, die Auszeichnung sei ein weiterer Beleg für die hervorragende Arbeit von Prof. Zdrallek in der anwendungsorientierten Forschung sowie im Rahmen praxisnaher Netzwerke.

Hessischer Staatspreis für "iNES" beim Internationalen Smart Energy Kongress in Frankfurt (v.l.n.r.): Dr. Karlhorst Klotz, Energy 2.0, Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich, Prof. Dr.-Ing Markus Zdrallek, Bergische Universität Wuppertal, Bernhard Mecking, Bilfinger Mauell Velbert, Sven Behrend, SAG Dortmund, Dr. Peter Birkner, Mainova Frankfurt, Robert Metzger, MunichExpo.

Kurz darauf prämierte der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) „iNES“ als besonders innovative Alternative zum konventionellen Netzausbau. Die Initiative „Energiewende 180 Grad“ der Deutschen Kommission Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik im DIN und VDE (einer vom VDE getragenen Normungsorganisation) vergab während ihrer Jahrestagung Preise an die besten Energie-Ideen made in Germany (www.energiewende180.de).

Markus Zdrallek beschäftigt sich im Rahmen seiner Forschungen unter anderem mit durch die Energiewende ausgelösten Problemen in der haushaltsnahen Niederspannungs-Stromverteilung. Während bisher der Strom immer nur in eine Richtung – vom Kraftwerk zum Verbraucher – floss, ist durch die dezentrale Energieeinspeisung, z.B. durch Solaranlagen, auch ein Stromfluss in die andere Richtung möglich und erwünscht. „Dafür sind die Netze aber nicht geplant und gebaut worden. Bei zu starker Einspeisung kann es zu örtlichen Überlastungen und Sicherheitsabschaltungen der Netze kommen“, sagt Prof. Zdrallek. Dieser Überlastung könne mit einem erheblichen Ausbau der Netze mit leistungsstärkeren Kabeln und größeren Transformatoren begegnet werden. „Das löst aber riesige Kosten aus, da diese Investitionen im Niederspannungs-Netz praktisch jeden Straßenzug betreffen“, so Zdrallek. „iNES“ dagegen ermöglicht die kosteneffiziente Integration von dezentralen Stromerzeugungsanlagen in das Verteilnetz, denn durch die „intelligente Ortsnetzstation“ kann mehr Sensorik und Steuerungs-Intelligenz direkt in den Schaltschränken der Niederspannungs-Netze angeordnet werden, um so Überlastungen frühzeitig zu erkennen und regelnd eingreifen zu können, ohne das Netz massiv ausbauen zu müssen.

Inzwischen sind fast 10 intelligente Ortsnetzstationen in Deutschland im Einsatz. „Die Nachfrage nach iNES übersteigt deutlich unsere Erwartungen. Dass iNES so ein Renner wird, hätten wir nicht erwartet“, sagt Prof. Zdrallek. Ende 2012 war Prof. Zdrallek für „iNES“ bereits mit dem 1. Bergischen Wissenstransferpreis der Gesellschaft der Freunde der Bergischen Universität (GFBU) ausgezeichnet worden.

www.evt.uni-wuppertal.de

Kontakt
Prof. Dr. Markus Zdrallek
Fachbereich Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik
Telefon 0202/439-1976
E-Mail zdrallek[at]uni-wuppertal.de

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