Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Ingenieur Prof. Jürgen Schlingensiepen geht in den Ruhestand

05.03.2013|10:38 Uhr

Dr.-Ing. Jürgen Schlingensiepen, Professor für Produktionstechnik und Produktqualität an der Bergischen Universität Wuppertal, ist emeritiert worden. Der Ingenieur mit dem Forschungsschwerpunkt Qualitätsmanagement („Null Fehler gibt es nicht“) machte unter anderem mit seinen Entwicklungen im Bereich Barrierefreiheit von sich Reden. Für seinen „Altersunruhesitz“ haben sich seine Frau und er die Hauptstadt ausgesucht. „Das große Kulturangebot in Berlin ist eine echte Herausforderung, der wir uns gerne stellen möchten“, sagt der gebürtige Wuppertaler.

Jürgen Schlingensiepen

Jürgen Schlingensiepen

Prof. Dr. Jürgen Schlingensiepen (links) beim Abschiedsbesuch bei Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch.<br /><font color="#cccccc">Foto Friederike von Heyden</font>

Von 1994 bis 2009 war Jürgen Schlingensiepen Behindertenbeauftragter der Bergischen Universität Wuppertal. Während dieser 30 Semester Ehrenamt war er maßgeblich verantwortlich für den barrierefreien Umbau der Uni. So sorgte er unter anderem für die Einrichtung eines Blindenarbeitsraumes, für den Bau behindertengerechter Zugänge an diversen Gebäuden, wie etwa der Bibliothek auf dem Campus Freudenberg, sowie zahlreicher Behindertenparkplätze, zum Beispiel vor Gebäude FK.

Außerdem entwickelte Schlingensiepen mit seinen Studenten in 97 Abschlussarbeiten zahlreiche technische Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung, wie etwa einen Sportrollstuhl. Auf der CeBIT 2002 in Hannover erregte er mit TIM großes Aufsehen. Der „Taktile Interaktions Monitor“ macht bildhafte Informationen und Texte auf dem TIM-Display erstmalig ertastbar. Für den „Bücherfuchs“, einen Scanner, der Text in Blindenschrift umwandelt, erhielt er 2004 einen Preis der Europäischen Kommission. In Kooperation mit der Bergischen Industrie betreute er 76 Diplomarbeiten.

Jürgen Schlingensiepen veranstaltete darüber hinaus das Bergische Qualitäts-Forum und ist zudem Sachverständiger der Industrie- und Handelskammer. Dieser Tätigkeit wird er auch weiterhin nachgehen.

Nach einer Werkzeugmacherlehre studierte Jürgen Schlingensiepen an der Staatlichen Ingenieurschule Jülich Kern-Verfahrenstechnik und an der Technischen Universität Berlin Maschinenbau, Fördertechnik und Reaktorphysik. 1982 promovierte er an der Universität Karlsruhe. Mit 20 Jahren Berufserfahrung in der Industrie (unter anderem bei Siemens in Berlin und Frankfurt) übernahm Schlingensiepen 1990 eine Professur an der Bergischen Universität Wuppertal.

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