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Krebsforschung: NRW fördert neues Verbundprojekt

01.09.2017|11:02 Uhr

Trotz verbesserter Vorsorgemaßnahmen und neuer Therapieansätze steigt die Zahl der Krebserkrankungen unter anderem durch den zunehmenden Anteil älterer Menschen weltweit ständig an. Neben dem menschlichen Leid bedeutet diese Entwicklung eine große Herausforderung für die Gesellschaft und das Gesundheitssystem. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert jetzt ein neues Verbundprojekt auf dem Gebiet der Krebsforschung zwischen der Bergischen Universität Wuppertal, der Ruhr-Universität Bochum, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen am Universitätsklinikum Essen sowie der Lead Discovery Center GmbH, Dortmund. NRW fördert das Gemeinschaftsprojekt unter Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Millionen Euro für einen Zeitraum von drei Jahren.

Die am Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Kick-off-Meeting.<br /><span class="sub_caption">Klick auf das Foto: Größere Version</span>

Jeder dritte menschliche Tumor ist von Mutationen in den Ras-Genen betroffen, darunter so häufige Krebsformen wie Magen-, Darm- und Lungenkrebs, für die bis heute keine befriedigende Therapie existiert. In jüngster Zeit konnte erstmals ein deutlicher Fortschritt erzielt werden, Ras-Proteine effektiv pharmazeutisch zu hemmen. Dieser Durchbruch basiert auf neuen „Angriffsstrategien“, wie der Verhinderung der Einbettung in die Plasmamembran, dem Ort des aktiven Wirkens der Ras-Proteine.

„Mittels einer ‚state-of-the-art‘ Kombination von molekularbiologischen Methoden, Protein-Strukturaufklärung, chemischem Wirkstoffdesign und maßgeschneiderten, medizinischen Testsystemen sind in dem nun geförderten Projekt Bedingungen gegeben, die – basierend auf den aktuellen Neuerungen – die präklinische Entwicklung eines Ras-spezifischen Wirkstoffs erstmals erfolgversprechend ermöglichen“ sagt Prof. Dr. Jürgen Scherkenbeck, Projektleiter an der Bergischen Universität.

Das Projekt lege somit den Grundstein zum Einsatz selektiverer und nebenwirkungsärmerer Medikamente gegen wichtige Krebserkrankungen. Ziel der Forscher ist es, zum Ende der Förderphase einen Wirkstoffkandidaten für eine klinische Validierung bereit zu stellen.

Beteiligt sind die Arbeitsgruppen Bioorganische Chemie (Prof. Dr. Jürgen Scherkenbeck) an der Bergischen Universität, Biomolekulare NMR-Spektroskopie (Prof. Dr. Raphael Stoll) an der Ruhr-Universität Bochum, Vaskuläre Onkologie und Metastasierung (PD Dr. Iris Helfrich) an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen sowie das transnationale Forschungsunternehmen Lead Discovery Center aus Dortmund, das auf Wirkstoffforschung spezialisiert ist.

Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Scherkenbeck
Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften
Telefon 0202/439-2654
E-Mail jürgen.scherkenbeck@uni-wuppertal.de

www.bioorganik.uni-wuppertal.de

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