Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Ohne Angst in die Prüfung

14.07.2015|13:52 Uhr

Mit dem Ende der Vorlesungszeit startet auch die Prüfungsphase. Für viele Studierende keine angenehme Zeit. Denn viele leiden unter Prüfungsangst. Iryna Zavhorodnya, Beraterin bei der Zentralen Studienberatung (ZSB) der Bergischen Universität, erklärt im Interview, wie die Angst vor der Prüfung entsteht und wie man sie bekämpfen kann.

Das Team der ZSB hilft Studierenden bei Prüfungsangst.<br /><span class="sub_caption"> Foto Friederike von Heyden</span>

Wie äußert sich Prüfungsangst?

Prüfungsangst hat viele Gesichter. Sie äußert sich auf vier Erlebens- und Verhaltensebenen. Zum einen körperlich, zum Beispiel fühlt man sich reizbar oder müde, leidet unter Schlafstörungen, hat Magen- oder Bauchbeschwerden, Kopfschmerzen, weiche Knie, Herzrasen oder Schweißausbrüche. Dann kann sie sich kognitiv zeigen, also gedanklich: Man wird von Selbstzweifeln geplagt, hat Gedanken zu scheitern und persönlich zu versagen.

Äußert sich Prüfungsangst emotional, kann das etwa Angstgefühle und depressive Verstimmung bedeuten. Auch auf der Handlungsebene lässt sich Prüfungsangst erkennen. Zum Beispiel flüchtet man in Alltagstätigkeiten, wie spülen, putzen, kochen oder fängt an, die Wohnung zu renovieren, schiebt die Prüfungsvorbereitung immer weiter auf; trinkt Alkohol oder nimmt Beruhigungsmittel ein.

Warum haben manche Menschen Prüfungsangst?

Prüfungsangst entsteht, wenn eine Prüfungssituation als bedrohlich und katastrophal eingeschätzt wird und eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten, diese Situation (Gefahr, durchzufallen) zu bewältigen, als unzureichend angesehen werden. Übermäßige Prüfungsangst ist letztlich eine Reaktion auf die Bedrohung des Selbstwertgefühls. Prüfungsangst ist erlernt. Sie wird von Erfahrungen aus Kindheit und Jugend beeinflusst. Mögliche Ursachen sind unter anderem elterliche Strenge, Eltern als negatives Vorbild, eigene negative Erfahrungen mit Prüfungen, Leistungsdruck als Gesellschaftsnormen sowie ungünstige Studienbedingungen aufgrund von privaten Belastungen.

Vor allem aber entsteht Prüfungsangst durch mangelnde Strukturierung von Studium und Prüfungsvorbereitung. Einige Studierende versäumen es, das Studium und die Vorbereitung auf Prüfungen zeitlich und inhaltlich zu strukturieren. Sie geraten dadurch häufig unter Zeitdruck, sind dann nicht ausreichend auf die Prüfung vorbereitet bzw. benötigen länger als gedacht für das Studium und beginnen dann, an ihren Fähigkeiten zu zweifeln, was wiederum zu Ängsten führt.

Sind manche Studierende „anfälliger“ als andere?

Folgende individuelle Einstellungen und Orientierungen können zu erhöhter Prüfungsangst führen: ein sehr hoher bzw. überhöhter Anspruch bezüglich eigener Leistungen (z.B.: „Ich muss eine Eins bekommen“); Neigung zu unangemessener Selbstkritik (z.B.: „Wieder habe ich es vermasselt“); Einstufung von Misserfolg als persönliches Versagen (z.B.: „Ich bin einfach unfähig“); ungünstige Orientierung der Aufmerksamkeit: Statt sich auf den Inhalt der Prüfungsfragen zu konzentrieren, fokussieren manche Menschen auf ihren eigenen Zustand (z.B.: „Hoffentlich fällt mir das ein“).

Wie hilft die ZSB bei Prüfungsangst?

Zur Unterstützung der Studierenden der Wuppertaler Hochschule in schwierigen Studien- und Lebenssituationen bietet die Zentrale Studienberatung psychologische Beratung an. Persönliche Probleme, mit denen Studierende in allen Phasen des Studiums zu uns kommen, sind beispielsweise Lern- und Arbeitsschwierigkeiten, Schreibblockaden, Prüfungs- und Redeängste, Zukunftsängste, Stress, Überforderung, depressive Verstimmung sowie Konflikte mit Familie und Freunden. Die Psychologinnen und Psychologen behandeln die Anliegen selbstverständlich vertraulich.

Die Zentrale Studienberatung bietet eine psychologische Sprechstunde ohne Voranmeldung (mittwochs 10.30 bis 11.30 Uhr, Gebäude B, Ebene 05, Raum 02), Einzelberatungen (persönliche Anmeldung im Sekretariat der ZSB, Gebäude B, Ebene 06, Raum 08) und Workshops zum besseren Studieren wie „Arbeitstechniken für das Studium: Lernen im Studium“, „Schluss mit dem ewigen Aufschieben“ oder „Gelassen in die Prüfung“ an.

Tipps gegen die Prüfungsangst (PDF-Datei)

www.zsb.uni-wuppertal.de

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