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Preis für herausragende Forschung an Doktorandin Britta Runkel

16.11.2016|10:16 Uhr

Britta Runkel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Lehrstuhl für Sportmedizin der Bergischen Universität Wuppertal, ist am vergangenen Freitag im Rahmen des 47. Hamburger Hämophilie-Symposions mit dem „Günter Landbeck Excellence Award“ ausgezeichnet worden. Damit werden herausragende Forschungsarbeiten geehrt, die zu einem besseren Verständnis von Blutgerinnungsstörungen führen und das Leben der Patienten verbessern können.

Prof. Dr. Günter Landbeck (1925-1992) war Direktor der Abteilung für Blutgerinnungsforschung und Onkologie der Kinderklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Der nach ihm benannte Award wurde 2016 zum fünften Mal verliehen. Das Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro teilen sich die Gewinner der beiden Kategorien „Klinische Arbeiten“ und „Experimentelle Arbeiten“.

Der Preis für die beste „Experimentelle Arbeit“ ging an die Forscherin Dr. Hamideh Yadegari von der Universität Bonn. Britta Runkel erhielt den Preis in der Kategorie „Klinische Arbeiten“. Runkel untersuchte in ihrer Arbeit, inwiefern sich die Lebensqualität von Menschen mit Hämophilie durch ein gezieltes Training – die so genannte Programmierte Sporttherapie – verbessern lässt.

„Da insbesondere bei der Hämophilie aufgrund der Einblutungsgefahr Vorbehalte hinsichtlich der Anwendung sporttherapeutischer Programme bestehen, war es mir ein besonderes Anliegen, meinen Forschungsschwerpunkt in diesem Bereich zu wählen. Die ‚Programmierte Sporttherapie‘ beinhaltet ein drei- bis viertägiges Gruppentraining in Form von Schulungscamps, welche durch ein individuelles Heimtraining über sechs Monate ergänzt werden“, erklärt Britta Runkel.

„Die Ergebnisse der weltweit ersten Studie dieser Größenordnung zeigen: Das Training wirkt sich positiv auf Gesundheitszustand, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden von Menschen mit Hämophilie aus. Das gilt selbst für schwere Formen der Erkrankung. In Zukunft können hoffentlich noch mehr Patienten von diesen Ergebnissen und Handlungsempfehlungen für ihr eigenes Training profitieren und an die Sporttherapie herangeführt werden“, so die Forscherin.

Im Namen der Bergischen Universität gratulierte Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch der jungen Wissenschaftlerin zur Verleihung des hoch angesehenen Preises, der zuallererst ein persönlicher Erfolg sei, aber auch zeige, welche Anerkennung der Wuppertaler Lehrstuhl für Sportmedizin inzwischen in der Fachwelt genieße. Prof. Dr. Thomas Hilberg, Inhaber des Lehrstuhls für Sportmedizin, war bereits 2014 mit dem „Günter Landbeck Excellence Award“ – ebenfalls in der Kategorie für „Klinische Arbeiten“ – ausgezeichnet worden.

Britta Runkel, Jahrgang 1985, promoviert derzeit an der Bergischen Uni zum Thema „Randomisierte kontrollierte Studie zur Verbesserung der Kraftleistungsfähigkeit durch gezielte bewegungs- und sporttherapeutische Maßnahmen an Krafttrainingsgeräten bei Patienten mit Hämophilie“. Runkel hat einen Abschluss als Master of Sports Science (Schwerpunkt Diagnostik und Intervention) und forschte vor ihrer Tätigkeit in Wuppertal als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sportwissenschaft der Universität Göttingen.

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