Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

„Stahlgewitter ohne Ende“ – Podiumsdiskussion zur Bedeutung des Ersten Weltkriegs

16.06.2014|15:37 Uhr

Mit einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion im vollbesetzten Foyer des Von der Heydt-Museums endete die öffentliche Veranstaltungsreihe „Schlagzeilen in Feldgrau: Die Ideen von 1914“. Die Podiumsteilnehmer diskutierten über die Bedeutung des Ersten Weltkriegs in langfristiger Perspektive und erörterten, weshalb die "Stahlgewitter" (Ernst Jünger) bis in unsere Gegenwart nachhallen.

Über das sehr große Interesse an ihrer Veranstaltungsreihe im Von der Heydt-Museum freuten sich die Organisatoren vom Forschungszentrum Frühe Neuzeit der Bergischen Universität Wuppertal.

Der renommierte Osteuropa-Historiker Prof. Dr. Jörg Baberowski verwies auf die enorme Brutalisierung des Krieges im Osten, während Prof. Dr. Ulrich Sieg (Universität Marburg) die Verrohung der Sprache und die enorme Veränderung der Rhetorik thematisierte, die auch und gerade Intellektuelle und Professoren nach dem Kriegsausbruch forcierten.

Prof. Dr. Arne Karsten von der Bergischen Universität verwies auf die vergleichsweise milden Reaktionen der österreichisch-ungarischen Regierung auf vorige Provokationen auf dem Balkan, die vielleicht kleine Kriege auf Kosten des Großen Krieges von 1914 bis 1918 verhindert hatten; auch Jörg Baberowski plädierte für eine situative Betrachtung des Krieges und seiner Vorgeschichte.

„Genau deshalb, darin waren sich die Diskutanten in ihren Reaktionen auf zahlreiche Fragen aus dem Auditorium einig, lassen sich aus dem Krieg auch kaum direkte Lektionen für unsere Gegenwart ableiten – außer freilich einem geschärften Bewusstsein für die Kontingenz der Geschichte“, so die Bilanz des Wuppertaler Historikers Dr. Georg Eckert, Mitorganisator der Veranstaltungsreihe.

Wie überraschend und plötzlich der Krieg auch für sehr aufmerksame Zeitgenossen kam, das belegen die Beiträge im parallel zur Veranstaltungsreihe entstandenen Sammelband „Die Presse in der Julikrise“, herausgegeben von Georg Eckert, Peter Geiss und Arne Karsten und soeben im Aschendorff Verlag, Münster, erschienen.

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