Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

„Vernichtungsort Malyj Trostenez“: Studierende der Bergischen Universität tragen zur Wanderausstellung bei

10.04.2018|08:24 Uhr

Die Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez“ ist vom 11. bis 28. April im Lichthof des Rathauses Wuppertal Barmen zu sehen. Sie würdigt die Opfer des Lagers südlich von Minsk und zeigt u.a., auf welche Weise ihnen in Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien gedacht wird. Eine Besonderheit sind zwei Tafeln mit Lokalbezug, gestaltet von Studierenden der Bergischen Universität.

Tobias Korte und Hannah Drasnin vor einer der Ausstellungstafeln<br><span class="sub_caption">Foto Jochen Vogler</span>

Hannah Drasnin und Tobias Korte haben sich sowohl mit Opfer- als auch mit Täterlebensläufen beschäftigt und dabei Quellen wie das Wuppertaler Stadtarchiv und die Sammlung des Holocaust-Forschers Prof. Dr. Manfred Brusten genutzt. Die Ergebnisse ihrer Recherchen haben sie auf den beiden Tafeln festgehalten. Die eine dokumentiert das Schicksal der Wuppertaler Familie Jacob, die 1941 nach Malyj Trostenez deportiert wurde. Die andere informiert über Wilhelm Meuring, Mitglied von NSDAP und SS, der den Transport in das Vernichtungslager begleitete.

Für das Projekt gewonnen wurden die beiden Studierenden von Dr. Bettina Hofmann. Sie lehrt Amerikanistik mit Schwerpunkt jüdisch-amerikanische Literatur an der Bergischen Universität und arbeitet seit vielen Jahren ehrenamtlich bei dem Verein Spurensuche NS-Geschichte in Wuppertal. „2014 bin ich zur Grundsteinlegung der Gedenkstätte Malyj Trostenez gereist. Die Tatsache, dass auch aus Wuppertal 264 Jüdinnen und Juden dorthin verschleppt wurden, hat mich und die anderen Mitglieder der Gruppe Spurensuche bewogen, die Ausstellung nach Wuppertal zu holen“, erklärt sie.

Gemeinsam kann man die Lehrende und ihre Studierenden bei der Ausstellungseröffnung am 11. April um 11.00 Uhr erleben: Während Bettina Hofmann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit Bürgermeisterin Maria Schürmann begrüßt, kommentieren Hannah Drasnin und Tobias Korte die Ergebnisse ihrer lokalgeschichtlichen Recherchen.

Ein weiterer Programmpunkt im Umfeld der Ausstellung ist der Vortrag von Dr. Aliaksandr Dalhouski am 24. April. Der Historiker stammt aus Minsk und lehrt aktuell an der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Uni Wuppertal. Er gibt einen Überblick über Forschungsergebnisse, die im Rahmen der Vorarbeiten zur Ausstellung ausgewertet wurden. Dabei geht er u.a. auf die Besonderheiten in der sowjetischen Wahrnehmung und Gestaltung von Gedenkstätten ein. Der Vortrag beginnt um 12.15 Uhr im Hörsaal K4 auf dem Campus Grifflenberg.

Weitere Informationen zu Ausstellung und Rahmenprogramm sind dem Flyer zu entnehmen.

Kontakt:
Dr. Bettina Hofmann
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Telefon 0202/439-2260
E-Mail bhofmann[at]uni-wuppertal.de

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