Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Forschung für den Klimaschutz

11.02.2020|08:15 Uhr

Anfang November startete das Projekt „InFleX – Integration gebäudetechnischer Flexibilitäten und kombinierter Ladeinfrastruktur in ein dezentrales Verteilnetzautomatisierungssystem“. Das Forschungsvorhaben unter Leitung des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgungstechnik und mit der Unterstützung des Lehrstuhls für Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung der Bergischen Universität Wuppertal soll nach der Entwicklung von Smart Grids und Smart Metern der nächste große Treiber für die Energiewende in Deutschland werden. Zusammen mit den assoziierten Partnern Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Wuppertaler Stadtwerke GmbH und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW untersuchen die Wuppertaler Wissenschaftler*innen, welches Lastverschiebungspotenzial Gebäude aufweisen und wie dieses optimal nutzbar gemacht werden kann.


Das Ziel von „InFlex“: Gebäudeflexibilitäten in eine intelligente Verteilnetzautomatisierung implementieren.

„In Zeiten des starken Anstiegs dezentral angebundener volatiler Energieerzeuger steigt der Flexibilitätsbedarf im Stromnetz. Als Konsequenz muss die Lastseite des Netzes flexibler gestaltet werden. Hier bietet die Gebäude-Netzinteraktion großes Potenzial, da lokal erzeugte Energie in Form von Wärme im Gebäude gespeichert werden und so der Energiebedarf zeitlich variieren kann“, schildert Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek, Inhaber des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal. Erste Projekte zeigten bereits, dass die Nutzung von Gebäudeflexibilitäten ein enormes Potenzial aufweisen, die Betriebskosten zu senken und gleichzeitig netzdienlich zu arbeiten (Happy Power Hour I & II, LivingLab Gebäudeperformance).

Mitte Dezember trafen sich die Wuppertaler Wissenschaftler*innen mit den assoziierten Partnern zum Offiziellen Kick-Off des Projektes. „Hier haben wir Kriterien für mögliche Gebäude mit großem Flexibilitätspotenzial definiert und diese an den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW übermittelt, damit ein geeignetes Gebäudeportfolio bereitgestellt werden kann“, erklärt Prof. Zdrallek.

Ziel des Projektes ist es, ein Regelungssystem zu entwickeln, das das Gebäude umwelt- und kostenoptimiert aber auch netzdienlich betreibt. „Die Gebäudeautomation muss entscheiden können, ob ein Flexibilitätsabruf sinnvoll ist, ohne die Nutzungsbedingungen im Gebäude unzulässig zu verschlechtern“, so Prof. Dr.-Ing. Karsten Voss, Inhaber des Lehrstuhls für Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung der Bergischen Universität.

Das Projekt wird mit rund einer Million Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der Europäischen Union gefördert und endet im Herbst 2022 mit Übertragbarkeitsuntersuchungen zu weiteren Gebäuden, die ein hohes Flexibilitätspotenzial aufweisen.

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek
Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik
Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik
Telefon: 0202/439-1976
E-Mail: zdrallek[at]uni-wuppertal.de

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