Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Interkulturelle Germanistik in Forschung und LehreInternationale Sommerschule an der Bergischen Universität

28.07.2014|14:12 Uhr

Im Rahmen des deutsch-ägyptischen Kooperationsprojekts „Interkulturelle Kommunikation“ fand Anfang Juli auf Einladung der Wuppertaler Germanistin Prof. Dr. Eva Neuland eine Internationale Sommerschule in Wuppertal statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen der Austausch über interkulturelle Aspekte der Germanistik sowie die Entwicklung von Innovationen in Forschung und Lehre. Zur Sommerschule im Gästehaus auf dem Campus Freudenberg kamen auch Teilnehmer aus Syrien und – weil akademischer Austausch und Hochschulkooperationen seit einigen Monaten wieder möglich sind – erstmals auch aus dem Iran.

Die Sommerschule fand im Rahmen des DAAD-Programms „Deutsch-Arabische Forschungspartnerschaft – Al Tawasul“ innerhalb der Programmlinie „Aufbau einer Nachwuchs-Forschergruppe“ statt. Dementsprechend waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überwiegend deutsche und ägyptische Nachwuchswissenschaftler, Magistranden, Doktoranden und Postdoktoranden sowie beratenden Professoren. Die meisten Nachwuchswissenschaftler aus Ägypten sind Mitglieder der Al Alsun-Sprachenfakultät der Ain Shams-Universität in Kairo, mit der eine langjährige Kooperation besteht.

Begrüßt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Prof. Dr. Michael Scheffel, Prorektor für Forschung, Drittmittel und Graduiertenförderung, Prof. Dr. Ursula Kocher in Vertretung des Fachsprechers Germanistik sowie Alexander Haridi vom DAAD. Für die Gäste sprachen Prof. Dr. Baher Elgohary aus Kairo und Dr. Saeid Rezvani aus Teheran. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde das zentrale Thema der Interkulturalität aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.

Alexander Haridi, DAAD-Referatsleiter für den Iran und Irak, hob die Bedeutung von Interkulturalität zwischen gleichberechtigten Partnern hervor. Anja Kluge, Referentin für Internationale Angelegenheiten an der Bergischen Uni, erklärte, Sommerschulen seien ein zunehmend beliebtes Format an der Wuppertaler Hochschule. Prof. Ursula Kocher engagierte sich für eine weitere Internationalisierung des Faches Germanistik.

Besonders nachdrücklich blieb den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Sommerschule der positive Bericht der Leiterin der ägyptischen Nachwuchsgruppe, Dr. Nahla Tawfik, über die konstruktive Arbeit der Gruppe in Kairo in Erinnerung. Erschüttert zeigten sie sich dagegen vom Bericht des syrischen Sprach- und Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Abdo Aboud über die Einschränkungen und Verluste der Deutschabteilung an der Damaskus Universität angesichts des Krieges in Syrien. Prof. Aboud lebte bis zum Herbst 2013 in Syrien und leitete dort die Deutschabteilung an der Damaskus Universität.

Das Programm der Sommerschule war auch in diesem Jahr eine Mischung von Gastvorträgen – darunter ein Vortrag von Dr. Dieter Strauss (München) über seine langjährige Erfahrung als Leiter des Goethe-Instituts in Chile zu Entwicklungen der deutschen Kulturpolitik – sowie von Impulsreferaten aus den sprach- und literaturwissenschaftlichen Teildisziplinen des Faches.

Neben den Wuppertaler Germanisten Prof. Dr. Matías Martínez, Dr. Birte Kellermeier-Rehbein, Prof. Dr. Christian Efing/ Dr. Bruno Arich-Gerz wirkten auch Fachkollegen mit interkulturellen Arbeitsschwerpunkten und Regionalerfahrung in Ägypten (Prof. Dr. Hans-Jürgen Heringer, Augsburg; Prof. Dr. Bernd Spillner, Dusiburg) mit. Von ägyptischer Seite ergänzte der Leiter der Germanistikabteilung an der Alsun-Fakultät, Prof. Dr. Tarik Bary, mit einem Vortrag über Kinder- und Jugendliteratur das fachliche Fortbildungsprogramm.

Zwei Workshops in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Graduiertenstudien der Bergischen Universität dienten schließlich der hochschuldidaktischen Weiterbildung im Bereich des wissenschaftlichen Vortragens und des wissenschaftlichen Schreibens. Ein weiterer gut besuchter Workshop thematisierte eine gemeinsame Publikation der ägyptischen Nachwuchsgruppe mit Texten zur interkulturellen Forschung und Lehre in der Germanistik.

„Von besonderer Bedeutung für die eigene wissenschaftliche Fortentwicklung waren schließlich die Präsentationen der Forschungsprojekte der beteiligten Nachwuchswissenschaftler, die sich um die Teilnahme an der Sommerschule und einen Stipendienaufenthalt erfolgreich beworben hatten“, so Prof. Eva Neuland. Die sich anschließenden intensiven Diskussionen seien von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als besonders lehrreich empfunden worden, ebenso wie die interkulturellen Kontakte zwischen Fachleuten aus den verschiedenen Ländern.

Darüber hinaus konnten an vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommerschule (1 Post-Doc und 3 Magistranden) vierwöchigen Forschungsstipendien verliehen werden. Die Stipendiaten können in der Bibliothek recherchieren, Lehrveranstaltungen besuchen sowie mit Wuppertaler Lehrkräften über ihre Forschungsthemen diskutieren.

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