Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

3. Jugendhilfetag Wuppertal

04.03.2015|17:12 Uhr

„Vielfalt leben! Auf der Suche nach Lösungen – Kinder- und Jugendhilfe in Wuppertal gemeinsam gestalten!” Unter diesem Leitsatz fand Ende Februar der 3. Jugendhilfetag in Wuppertal statt.

Mehr als 550 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Praxis und Wissenschaft diskutierten über neue Möglichkeiten und Ideen zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe. Veranstalter des Gemeinschaftsprojekts, das nach 2011 und 2013 bereits zum dritten Mal an der Bergischen Universität stattfand, war auch in diesen Jahr eine Arbeitsgemeinschaft von Trägern der Jugendhilfe in Wuppertal in Kooperation mit der Arbeitseinheit Sozialpädagogik am Fachbereich Human- und Sozialwissenschaften der Bergischen Universität.

Das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen heute ist geprägt von Vielfältigkeit – vielfältigen Erfahrungen, Identitäten und Lebensweisen. „Vielfalt leben“ ist daher ein zentrales und anerkanntes Prinzip der Kinder- und Jugendhilfe. Vielfältigkeit stellt die Kinder- und Jugendhilfe aber auch vor immer wieder neue Herausforderungen und fordert sie auf, ihre Angebote entsprechend zu gestalten.

„Unser Ziel ist es, dass Kinder und Jugendliche nicht nur vielfältig, sondern auch gut leben. Die Tatsache eines vielfältigen Lebens allein reicht nicht aus. Damit aus Vielfalt nicht Benachteiligung wird, geht es darum, die Vielfalt eines guten, gelingenden Lebens und Aufwachsens aller Kinder und Jugendlichen zu unterstützen“, sagt Prof. Dr. Gertrud Oelerich, Erziehungswissenschaftlerin an der Bergischen Universität.

Eröffnung des 3. Jugendhilfetag Wuppertal (v.l.n.r.): Dieter Verst, Leiter des Jugendamts Wuppertal, <br />Prorektor Prof. Dr. Michael Scheffel, Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn, Oberbürgermeister Peter Jung, Elke Hartmann, Caritas Wuppertal/Solingen, Peter Krause, downup! Einzelfallpädagogik gGmbH, Prof. Dr. Gertrud Oelerich, Beate Binsfeld, alpha e.V. Wuppertal, Jimmy Adrian, Sozialtherapeutische Kinder- und Jugendarbeit e.V., Claudia Bock, Jugendamt Wuppertal, Ulrich Grotstollen, Stadt Wuppertal, und Bärbel Hoffmann, Ev. Kinder- Jugend- und Familienhilfe.<br /><span class="sub_caption"> Foto Friederike von Heyden</span>

In ihren Grußworten wiesen Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung und Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn auf die Bedeutung einer modernen und leistungsfähigen Kinder- und Jugendhilfe für den Zusammenhalt der Stadt Wuppertal hin. Prof. Dr. Michael Scheffel, Prorektor für Forschung, Drittmittel und Graduiertenförderung an der Bergischen Universität, betonte, der Jugendhilfetag sei ein gelungenes Beispiel für den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis vor Ort. Es komme darauf an, dass Praxis und Wissenschaft gemeinsam an Lösungen für die Probleme des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 3. Jugendhilfetags diskutierten engagiert im Plenum und in sieben thematischen Arbeitsgruppen aktuelle Fragen der Kinder- und Jugendhilfe. Sie tauschten sich über ihre Erfahrungen aber nicht nur im Rahmen von Vorträgen und Arbeitsgruppen aus, sondern auch an den über 30 Ständen, an denen städtische, wohlfahrtsverbandliche, freie und private Anbieter von Jugendhilfeleistungen ihre Angebote und Konzepte der Fachöffentlichkeit vorstellten.

Prof. Dr. Mechthild Wolff von der Hochschule Landshut machte in ihrem Abschlussvortrag deutlich, dass die Schaffung von Beteiligungsstrukturen in den Institutionen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe ein wirksames Mittel gegen Gewalt und Missbrauch von Kindern und Jugendlichen darstelle. Es gehe darum, mit der Etablierung einer ernsthaften „Beteiligungskultur“ in den Einrichtungen nicht nur bei dem von allen Seiten weitgehend fraglos geteilten Credo der Partizipation von Kindern und Jugendlichen stehen zu bleiben, sondern mit einer grundlegenden Haltung und der konkreten Umsetzung einer Partizipationskultur insgesamt günstige Entwicklungsvoraussetzungen für Kinder und Jugendliche zu schaffen.

„Der intensive fachliche Austausch beim 3. Jugendhilfetag an der Bergischen Universität zwischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Praxis und Wissenschaft ist eine sehr gute Basis für eine kooperative Vernetzung der Jugendhilfelandschaft in Wuppertal“, so die Bilanz von Prof. Gertrud Oelerich.

Kontakt:
Prof. Dr. Gertrud Oelerich
Fachbereich Human- und Sozialwissenschaften
Fach Erziehungswissenschaft / Arbeitseinheit Sozialpädagogik
Telefon 0202/439-2589
E-Mail oelerich[at]uni-wuppertal.de

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