Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Bilanz der ersten Monate:Seit Juli 2018 hilft Dr. Britta Marfels bei belastenden Arbeits- oder Lebenssituationen

26.02.2019|08:52 Uhr

Beschäftigte der Bergischen Universität, die sich in schwierigen Arbeits- oder Lebenssituationen befinden, haben seit Juli 2018 eine zentrale Ansprechpartnerin. Dr. Britta Marfels ist im Sommer von der Finanzverwaltung NRW an die Uni Wuppertal gewechselt und bietet seitdem Hilfe, wenn es um psychische Belastungen oder Gefährdungssituationen geht. Die ersten Monate haben gezeigt: Bedarf ist durchaus vorhanden.

Dr. Britta Marfels <br><span class="sub_caption">Foto: Karsten Kukulies</span>

„Das Beratungsangebot wird sehr gut angenommen und spricht sich immer mehr herum“, berichtet die Psychologin. „Jede Woche finden Gespräche statt, und es wenden sich Beschäftigte aller Hierarchieebenen an mich. Da der wissenschaftliche Bereich heterogener organisiert ist als der Bereich Technik und Verwaltung, vermute ich, dass das wissenschaftliche Personal nicht in jedem Falle über das Beratungsangebot informiert ist. Hier könnte man zukünftig z.B. mit einem Flyer Abhilfe schaffen.“ Die Themen der Gespräche sind ganz unterschiedlich. Manchmal sind es Konflikte im Team oder mit den Vorgesetzten, die sehr belastend sind und langfristig gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können. In anderen Fällen sind es Kränkungen, mangelnde Wertschätzung oder schlechte Kommunikation. „In allen Fällen ist mir wichtig, den Betroffenen zu signalisieren, dass ich das, was sie gerade erleben, ernst nehme“, betont Britta Marfels. „Erst dann machen wir uns gemeinsam daran, mögliche individuelle Lösungen zu erarbeiten.“

Wer einen Gesprächstermin mit Britta Marfels wahrnehmen möchte, kann sich telefonisch oder per Mail bei ihr melden. „Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, direkt bei mir im Raum M.11.01 vorbeizuschauen. In Einzelfällen kann es auch sinnvoll sein, sich außerhalb des Campus zu treffen“, so die Psychologin. „Wichtig dabei ist: Nichts aus diesem Gespräch wird nach außen dringen. Die Beratung ist vertraulich und unterliegt der Schweigepflicht.“

Eine weitere wichtige Säule ihrer Arbeit sieht Britta Marfels in der Aufklärung: Welche arbeitsplatzbezogenen Faktoren tragen zur Gesunderhaltung der Beschäftigten bei, welche können krank machen? Was passiert im Körper, wenn Menschen langfristig belastet sind? Was sind überhaupt psychische Erkrankungen? Wie erkennt man sie? Wie geht man damit um? Zielgruppe sind dabei sowohl Betroffene als auch deren Vorgesetzte, die man über Workshops, Vorträge oder Seminare erreichen könnte. Mit dem Vortrag „Arbeit, Gesundheit & Geschlecht“ war die Psychologin beispielsweise bei BUWbewegt zu Gast. Ihre Botschaft: „Männer und Frauen legen ein unterschiedliches Gesundheitsverhalten an den Tag, z.B. ist das Interesse von Frauen an Gesundheit im Durchschnitt deutlich höher ausgeprägt. Hinzu kommt, dass es eine Vielzahl von geschlechtsspezifischen Rollenzuschreibungen und Erwartungen gibt, die sich auf das Gesundheitsverhalten auswirken, z.B. gilt die Wahrnehmung von Belastungen und Sorge um die eigene Gesundheit bei Männern auch heute noch als ‚unmännlich‘.“

Bei all diesen Aktivitäten verliert die Psychologin aber auch das Ziel nicht aus den Augen, ein Konzept zur Beurteilung psychischer Belastungen für die Universität zu erarbeiten. „Wichtig war zuerst einmal, die Strukturen an der Universität kennenzulernen und mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren ins Gespräch zu kommen. Es ist ja nicht sinnvoll, am Schreibtisch ein Konzept zu entwickeln, das hinterher gar nicht zu einer Organisation passt. Es gibt hier an der Universität seit langem eine Vielzahl gesundheitsförderlicher Aktivitäten für die Beschäftigten, und das Konzept, das ich entwickeln soll, sehe ich als einen Bestandteil hiervon. Außerdem ist die vom Gesetzgeber verlangte ‚Gefährdungsbeurteilung‘ psychischer Belastungen ein Prozess. Sie hört nicht mit der Ermittlung dieser Belastungen auf, sondern sie beginnt damit. Anschließend sind bei Bedarf Maßnahmen zu planen, umzusetzen und zu evaluieren. Das sollte man im Vorfeld bereits gut planen, damit am Ende alle zufrieden sind und merken, dass man auf einem guten Weg ist.“

Kontakt
Dr. Britta Marfels
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Psychologische Beratung
Raum M.11.01
Telefon: 0202 439-2999
E-Mail: marfels[at]uni-wuppertal.de

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