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Controlling-Studie: Wie deutsche Krankenhäuser das Thema Personalcontrolling angehen

13.06.2018|08:51 Uhr

Während einige Krankenhäuser über professionelle und gut strukturierte Prozesse für die Planung, Steuerung und Kontrolle von Personalbestand und Personalkosten verfügen, führen andere keine mehrjährigen Personalbedarfsplanungen durch. Zu diesem Ergebnis kommt die siebte Auflage der Studie „Controlling im deutschen Krankenhaussektor“. Durchgeführt wurde sie von Prof. Dr. Nils Crasselt, Inhaber des Lehrstuhls für Controlling an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of Business and Economics der Bergischen Universität, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verein für Krankenhauscontrolling e.V. und der Managementberatung zeb.

<span class="sub_caption">Die Studie beleuchtet zum siebten Mal „Controlling im deutschen Krankenhaussektor“.<br />Foto Colourbox</span>

„Eine solche Steuerung auf Sicht birgt die Gefahr, dass z. B. Unterschreitungen der geforderten Personaluntergrenzen in der Pflege nicht rechtzeitig erkannt werden“, bewertet Prof. Crasselt das Ergebnis. Kritisch sieht er auch, dass personalwirtschaftliche Kennzahlenberichte häufig nur der Geschäftsführung, nicht aber den Chefärztinnen und -ärzten als Leiterinnen und Leitern der medizinischen Fachabteilungen zur Verfügung gestellt werden.

Eine weitere Erkenntnis der Studie: Es lässt sich eine gewisse Stagnation in der Entwicklung des Controllings von Krankenhäusern feststellen. Integrierte Ergebnisberichte wie eine fachabteilungsbezogene Deckungsbeitragsrechnung beispielsweise sind nach wie vor bei weniger als 25 Prozent der Krankenhäuser im monatlichen Einsatz. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen Jahren nicht erhöht. „Auch mit Blick auf die Digitalisierung von Prozessen tut sich momentan wenig“, zieht Prof. Crasselt Bilanz. „Nachdem die Studie über mehrere Jahre hohe Zuwächse bei der Unterstützung des Berichtswesens durch moderne Data-Warehouse-Lösungen zeigen konnte, ist der Anteil der Häuser mit einem solchen System nun das zweite Jahr in Folge nahezu unverändert geblieben.“

Die Befragung wird seit 2011 durchgeführt – mit einem jährlich wechselnden Fokusthema. In der siebten Runde lag der Schwerpunkt auf Personalcontrolling. Angeschrieben wurden alle deutschen Akutkrankenhäuser und Psychiatrien. 146 verwertbare Antworten gingen ein, was rund acht Prozent der Grundgesamtheit entspricht und für eine gute Repräsentativität der Stichprobe sorgt.

Die Studienschrift kann als PDF-Datei oder als Print-Version unter controlling[at]wiwi.uni-wuppertal.de angefordert werden.

Kontakt:
Prof. Dr. Nils Crasselt
Schumpeter School of Business and Economics
Telefon 0202 439-2602
E-Mail crasselt[at]wiwi.uni-wuppertal.de

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