Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dr. Gerhart Rott bei internationalem Workshop zu lebensbegleitender Beratung

20.05.2016|09:46 Uhr

Dr. Gerhart Rott, Akad. Dir. a.D., ehemaliger Leiter der Zentralen Studienberatung der Bergischen Universität, hat auf Einladung des Europäischen Zentrums für Berufsbildung (CEDEFOP) Mitte Mai an einem Workshop zur Rolle von Arbeitsmarktinformationen im Kontext von lebensbegleitender Beratung („Labour Market Information (LMI) in Lifelong Guidance (LLG)“). teilgenommen.

Dr. Gerhart Rott (rechts; hier beim Workshop in Thessaloniki) war von 1978 bis 2009 Leiter der Zentralen Studienberatung.

Dr. Rott hatte mehrere Jahre als Vertreter der European Association for International Education (EAIE) im Europäischen Netzwerk für eine Politik lebensbegleitender Beratung (ELGPN) mitgewirkt und war daher – neben 20 weiteren Experten aus verschieden Forschungs- und Anwendungsbereichen – zu dem Workshop in Thessaloniki eingeladen worden.

Im Focus des Workshops stand der erste Entwurf eines informationstechnologisch gestützten Werkzeugsets (‚Toolkit‘). Die inhaltliche Konzeption des Toolkits fußte u.a. auf einer soeben abgeschlossenen Studie von CEDEFOP zu lebensbegleitender Beratung. Das Toolkit soll im Laufe des Jahres 2017 fertiggestellt werden. In ihm soll die Vielfalt nationaler und europäischer Daten zu qualitativen und quantitativen Arbeitsmarktinformationen auf nationaler Ebene beratungsrelevanter dargestellt werden können.

„Dabei stellt sich jedoch die große Herausforderung, dass Vereinfachungen der hochkomplexen Beziehungen von Bildungs- und Beschäftigungssystemen erforderlich sind“, sagt Dr. Gerhart Rott. Es sei nicht nur von entscheidender Bedeutung, die Qualität der Grunddaten unter Aspekten der Zuverlässigkeit und Gültigkeit zu beurteilen, sondern auch nur solche Vereinfachungen vorzunehmen, die wirklichkeitsangemessen Beraterinnen und Berater sowie Endnutzer nicht in die Irre führten.

Dr. Rott betonte daher im Verlaufe des Workshops die Wichtigkeit der Hinwendung zu diesem Problem als erforderliches Leistungsmerkmal des Toolkits. Rott identifizierte die Dekonstruktion von missverständlichen und problematischen – insbesondere auch fehlerhaften prognostischen – Vereinfachungen, die häufig in der Öffentlichkeit vorherrschen, als eine der Aufgaben des Toolkits.

„Eine realistische Informationsvermittlung ermutigt dazu, sich mit Arbeitsmarktinformationen aktiv auseinanderzusetzen, benennt aber mögliche Risiken und Enttäuschungen und erweitert Möglichkeiten, schwierige Erfahrungen und Situationen in fortgesetzter explorierender Auseinandersetzung mit der Berufs-und Lebenswelt zu bewältigen“, so Rott.

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