Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Forschungsprojekt: Bürger in politische Entscheidungsprozesse einbinden

02.09.2013|09:30 Uhr

Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert das 3,9 Millionen Euro umfassende Forschungsprojekt Wasserenergie und Bürgerbeteiligung (ENERWA). Es ist ein Kooperationsprojekt der „Forschungsstelle Bürgerbeteiligung“ an der Bergischen Universität Wuppertal und Ökologen der Universität Duisburg/Essen, Ökonomen der RWTH Aachen, weiteren Forschungsinstituten sowie mehreren Wasserversorgern. Die Wissenschaftler erarbeiten Ressourcen sparende und energieeffiziente Konzepte für Talsperren und fließende Gewässer. Prof. Dr. Hans J. Lietzmann, Leiter der Forschungsstelle, und seine Kollegen suchen nach Möglichkeiten, wie die Bürgerschaft bei solchen Modellen beteiligt werden kann.

Prof. Dr. Hans J. Lietzmann

Die „Forschungsstelle Bürgerbeteiligung“ betreibt im Rahmen des Projekts Grundlagenforschung darüber, welche Chancen und welche Widrigkeiten es für eine Technik-gestützte Beteiligung der Bürger gibt. Dies dient zugleich der prinzipiellen Erforschung von Online-Verfahren in politischen Entscheidungsprozessen. Zu solchen computergestützten Moderationsverfahren gibt es bislang keine einschlägigen Untersuchungen. Für technische und politische Reformen der Gegenwart, wie zum Beispiel die Energiewende, ist dies aber eine der Schlüsselfragen moderner Demokratieforschung. „Wir brauchen für unsere Grundlagenforschung solche Projekte als ‚Reallabore‘ der Politik“, sagt Prof. Lietzmann: „Die Energiewende in der Wasserwirtschaft, mit ihren reformfähigen Talsperren und Wasserkraftwerken, ist für uns ein ideales Forschungsfeld.“ Die Forschungsstelle koordiniert etwa ein Drittel des Gesamtprojektes und wird selbst mit circa 365.000 Euro finanziert. Das Projekt läuft von 2014 bis 2016.

1975 wurde die „Forschungsstelle für Bürgerbeteiligung“ an der Bergischen Universität gegründet. Dort wurde das Beteiligungsverfahren „Planungszelle“ entwickelt, das Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit gibt, ihre Meinung, ihre Lebenserfahrung und ihre Kompetenz konstruktiv in politische Entscheidungsprozesse einzubringen. Prof. Lietzmann leitet die Forschungsstelle für Bürgerbeteiligung seit 2007.

www.planungszelle.uni-wuppertal.de

Kontakt:
Prof. Dr. Hans J. Lietzmann
Telefon 0202/439-2428, -2429
E-Mail lietzmann[at]uni-wuppertal.de

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