Forschungsverbund „The Reacting Atmosphere“ auf „Green Week“ in Brüssel
„Trotz großer Fortschritte in den letzten Jahren werden mehrere Luftqualitätsstandards in dicht besiedelten Gebieten der EU immer noch häufig überschritten“, sagt Prof. Dr. Peter Wiesen, stellvertretender Koordinator des Forschungsverbundes. Dies betrifft insbesondere Feinstaub, bodennahes Ozon und Stickstoffdioxid. Die Europäische Kommission überprüft zurzeit ihre Richtlinien zur Luftreinhaltung mit dem Ziel, die Luftqualität in naher Zukunft weiter zu verbessern und die Zahl der Überschreitungen der Luftqualitätsstandards deutlich zu verringern.
Auf der Green Week stellte der Forschungsverbund „The Reacting Atmosphere“ einen kleinen Photoreaktor aus, mit dem Luftschadstoffe durch Titandioxid zu harmlosen Substanzen abgebaut werden. „Im Prinzip wird dabei derselbe Stoff wie in Sonnencremes verwendet – Titandioxid“, so Wiesen.
Titandioxid kann bei Einstrahlung von ultraviolettem Licht chemische Reaktionen beschleunigen, also als Katalysator eingesetzt werden und dafür sorgen, dass die Luft sauberer wird. Die Anwendbarkeit dieses Verfahrens wird zurzeit im Rahmen eines großen europäischen Forschungsprojektes („PhotoPaq – Demonstration of Photocatalytic Remediation Processes on Air Quality“) unter Beteiligung der Bergischen Universität überprüft (http://photopaq.ircelyon.univ-lyon1.fr/).
Im Forschungsverbund „The Reaction Atmosphere“ arbeiten seit 2011 Atmosphärenforscher, Mathematiker und Wissenschaftler der Schumpeter School of Business and Economics der Bergischen Universität Wuppertal gemeinsam mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie, den Atmosphärenforschungsinstituten im Institut für Energie- und Klimaforschung des Forschungszentrums Jülich sowie dem Rheinischen Institut für Umweltforschung an der Universität Köln daran, die hochkomplexen Regelkreisläufe in der Atmosphäre unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren zu verstehen, wichtige atmosphärische Prozesse zu identifizieren, politische Maßnahmen auf ihre Wechselwirkungen hin zu untersuchen und Verbesserungsvorschläge zu entwickeln.
Kontakt:
Prof. Dr. Peter Wiesen
Telefon 0202/439-2515
E-Mail wiesen[at]uni-wuppertal.de