Frauen in der Architektur: Architektinnen gestern, heute, morgen
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts öffneten Universitäten ihre Tore für Frauen in der Architektur. Ob Frauen vor oder im Mittelalter, in der Renaissance, im Barock oder zu Beginn der Industrialisierung als Baumeisterinnen aktiv waren, ist kaum erforscht. Warum standen Architektinnen so lange im Schatten ihrer Profession? Wie sieht heute die berufliche Situation von Architektinnen aus? Warum finden erheblich weniger ausgebildete Architektinnen ihre Position im Berufsstand als ihre männlichen Kollegen? Aufsätze in dem Buch „architektinnen. profil.werk.leben“ beschäftigen sich mit diesen Fragen und präsentieren Fakten zur beruflichen Situation von Architektinnen.
2008 veranstaltete das Lehrgebiet Baukonstruktion und Entwerfen an der Bergischen Universität unter Leitung von Prof. Anett-Maud Joppien eine Seminarreihe zum Thema „Frauen in der Architektur“ und „Genderforschung in der Architektur: Architektinnen, gestern, heute … und morgen“. Die Förderung der Veranstaltungen erfolgte aus einem zentralen Lehrauftragspool zum Ausbau der Genderforschung.
Im Rahmen der Seminare führten Architektur-Studierende Interviews mit 14 zeitgenössischen Architektinnen aus Deutschland, die selbstständig ein Architekturbüro führen, erfolgreich an Wettbewerben teilnehmen, wichtige Bauprojekte realisieren und teilweise als Professorinnen tätig sind.
„Die Interviews bilden den Grundstein der Publikation und geben interessante, individuelle Einblicke in verschiedene Lebenswege und Architekturauffassungen. Junge Architektinnen können so ermutigt werden, ihren eigenen Weg zu finden“, sagt Uni-Gleichstellungsbeauftragte Dr. Christel Hornstein.
Durch Unterstützung des Gleichstellungsbüros der Bergischen Universität konnte das Buchprojekt beim Wuppertaler Verlag Müller+Busmann realisiert werden.
Anett-MaudJoppien / Marina Kirrkam / Christel Hornstein (Hrsg.): architektinnen. profil.werk.leben. 2014. 260 Seiten. 29,80 Euro.