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Prof. Ferdinand Arp verstorben

01.06.2015|11:53 Uhr

Prof. Dr. Ferdinand Arp ist am 6. Mai im Alter von 86 Jahren verstorben. Der gebürtige Kieler war 1977 als Professor für Allgemeine Elektrotechnik/Theoretische Nachrichtentechnik an die Bergische Universität – Gesamthochschule Wuppertal berufen worden; 1993 wurde er emeritiert. Im damaligen Fachbereich Elektrotechnik war Prof. Arp lange Zeit Vorsitzender des Promotionsausschusses.

Ferdinand Arp studierte Naturwissenschaften an der Universität Kiel, wo er auch promovierte. Im Rahmen seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit der Wahrnehmung von Bildobjekten durch einen Beobachter. Sein Vergleich zwischen einer unmittelbaren optischen Darbietung der Objekte und einem mit fernsehtechnischen Methoden reproduzierten Bild lieferte das Ergebnis, dass beide Methoden zu derselben Erkennbarkeit führen, sofern das fernsehtechnische System in der Lage ist, die volle messtechnische Reproduktion der Bildobjekte zu gewährleisten. In den Jahren nach seiner Promotion beschäftigte sich Ferdinand Arp mit verschiedenen Problemen der Übertragungseigenschaften von Fernsehsystemen.

Arp war als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Angewandte Physik der Universität Kiel tätig und habilitierte sich 1962 für das Fach Physik. Mit seiner Habilitationsschrift legte er eine systemtheoretische Analyse zur zeilenweisen Abtastung eines Bildes vor. „Prof. Arp war ein ausgezeichneter und in Fachkreisen sehr geachteter Fachmann der theoretischen Nachrichtentechnik mit den Schwerpunkten Fernsehtechnik, Bildabtastung und Datenreduktion nach dem DPCM-Verfahren, welches in der derzeitigen Technologie im MPEG-Standard eine wesentliche Rolle spielt“, heißt es in einem Nachruf des aktuellen Fachbereichs Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik der Bergischen Universität Wuppertal.

Im Rahmen von DFG-finanzierten Drittmittelprojekten untersuchte er die Apertur des abtastenden Elektronenstrahls bei Vidikon-Aufnahmeröhren sowie die Realisierbarkeit von analogen Bildspeichern auf Basis dieser Röhrentechnologie. Des Weiteren interessierte er sich für die korrekte Beleuchtung von Sportstätten für eine optimale Farbfernsehübertragung. In den späteren Jahren seines akademischen Wirkens studierte er mittels analytischer Werkzeuge und mit Hilfe von Rechnersimulationen das DCPM-Verfahren zur Datenreduktion bei digitalen Fernsehsignalen. Außerdem beschäftigte er sich mit Problemen bei der Abtastung von Signalen.

„Bei seinen Studierenden war Prof. Arp für sein starkes persönliches Engagement und seinen Enthusiasmus für die Lehre geschätzt. Die Bergische Universität Wuppertal verliert mit Prof. Dr. Ferdinand Arp einen begeisterten Wissenschaftler und geschätzten Kollegen“, heißt es in dem Nachruf der Universität.

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