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Prof. Ludwig Edinger verstorben

11.03.2016|11:20 Uhr

Professor Ludwig Edinger ist am 6. März im Alter von 94 Jahren verstorben. Er gehörte seit der Gründung der Bergischen Universität – Gesamthochschule Wuppertal im August 1972 dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaft an, als Professor für Betriebswirtschaftslehre mit den finanzwirtschaftlichen Schwerpunkten Rechnungswesen, Finanzierung, Investition und Betriebliche Steuerlehre. 1986 trat er in den Ruhestand, übernahm aber noch bis zum Sommersemester 1995 regelmäßig Lehraufträge für prüfungsrelevante Veranstaltungen.

Die Biographie von Professor Edinger ist eng mit den turbulenten Ereignissen seiner Generation verbunden. Er wurde 1921 in Kaiserslautern geboren, schloss 1938 das Gymnasium mit dem Abitur ab und begann ein Medizinstudium. Nach Ausbruch des Krieges wurde er zur Wehrmacht einberufen und erlitt im weiteren Kriegsverlauf eine schwere und irreversible Verwundung des rechten Arms. Nach 1945 studierte Edinger an der Universität zu Köln, wo er 1949 sein Diplom als Handelslehrer erhielt und zusätzlich 1950 als Diplom-Kaufmann abschloss. Danach arbeitete er als Handelsschullehrer und später als Studiendirektor an einer Kaufmännischen Berufsschule und war erfolgreich als Berater in zahlreichen Unternehmen tätig.

Der Wechsel von Professor Edinger an die neugegründete Hochschule erfolgte mit der Denomination für eine die unternehmerische Praxis einbeziehende Lehre und Forschung. In dem im Aufbau befindlichen Fachbereich mit seinem wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang wurde von Anfang an eine enge Verbindung von Theorie und Praxis in einem fächerübergreifenden Rahmen angestrebt. Dies führte 1984 unter Edingers Beteiligung zur Entwicklung des sogenannten Praxislabors als eigenständiger Veranstaltungsform neben Vorlesungen und Seminaren.

Bis heute stellt die seit der Gründungsphase stetig ausgebaute enge Verbindung von Theorie und Praxis ein zentrales, profilbildendes Merkmal der Wirtschaftswissenschaft in Wuppertal dar. Professor Edinger beteiligte sich hieran engagiert über mehr als zwei Jahrzehnte mit seinen finanzwirtschaftlichen Arbeitsschwerpunkten. „Er war ein stets persönlich angenehmer, in sich ruhender Hochschullehrer und vermittelte den Studierenden erfolgreich das Interesse an der Fachwissenschaft und deren gesellschaftlicher Relevanz“, heißt es im Nachruf der Universität.

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