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Rund 1,5 Mio. für Pionierforschung: EU fördert Projekt von Prof. Patrick Görrn

05.01.2015|09:22 Uhr

Für die Erforschung neuartiger Filmwellenleiter, die es ermöglichen, Sonnenenergie effizient und kostengünstig auf großen Flächen zu sammeln und auf einen Punkt zu konzentrieren, hatte Dr.-Ing. Patrick Görrn, Professor für Großflächige Optoelektronik, einen Förderantrag an den Europäischen Forschungsrat (European Research Council – ERC) gestellt. Jetzt erhielt er einen der begehrten „ERC Starting Grants“ und wird damit in den nächsten fünf Jahren insgesamt rund 1,5 Millionen Euro für seine Pionierforschung auf dem Gebiet der großflächigen Optik erhalten.

Prof. Dr.-Ing.<br />Patrick Görrn

Prof. Görrn ist der erste Wissenschaftler der Bergischen Universität Wuppertal, der einen der prestigeträchtigen ERC Grants bekommt. „Wir freuen uns sehr mit Herrn Görrn und gratulieren ihm herzlich“, sagte Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch. Sei der ERC Starting Grant auch in erster Linie ein persönlicher Erfolg von Prof. Görrn, so könne die Förderentscheidung doch zugleich als erneuter Beleg dafür gelten, dass die Wuppertaler Forschung in immer mehr Bereichen zur europäischen Spitze aufschließe, so der Rektor weiter.

Ziel des Projektes HyMoCo (Hybrid Node Modes for Highly Efficient Light Concentrators) ist es, neuartige Konzentratoren für Sonnenlicht zu realisieren. Ein Beispiel wäre eine flexible Plastikfolie mit Filmwellenleiter. „Diese könnte auf ihrer Oberfläche effizient Sonnenlicht sammeln und auf ein Millionstel dieser Fläche konzentrieren. Es entstünden Leistungsdichten, die das Schneiden von Stahlplatten ermöglichten. Eine derartige Folie würde uns heute kaum vorstellbare Möglichkeiten zur Nutzung von Sonnenenergie bieten“, sagt Prof. Patrick Görrn.

Es gibt bereits Filmwellenleiter, die Licht auf ihrer Oberfläche sammeln, das sich dann entlang der Oberfläche ausbreitet. Außerdem gibt es Filmwellenleiter, die Licht über große Entfernungen führen können. Allerdings schließen sich effizientes Sammeln und verlustarme Lichtführung bisher gegenseitig aus, und dieser Konflikt verhindert zurzeit noch eine effiziente großflächige Konzentration für Sonnenlicht. „Das möchten wir durch das neuartige HyMoCo-Konzept ändern“, so Görrn.

Der Europäische Forschungsrat ERC ist eine von der Europäischen Kommission eingerichtete Institution zur Finanzierung von grundlagenorientierter Forschung. Sogenannte Starting Grants fördern in der Regel mit bis zu 1,5 Mio. Euro über maximal fünf Jahre exzellente Nachwuchswissenschaftler, die eine eigene unabhängige Karriere starten und eine eigene Arbeitsgruppe aufbauen wollen.

Merkmal einer Förderung durch den Europäischen Forschungsrat ist u.a. Pionierforschung und alleiniges Auswahlkriterium ist wissenschaftliche Exzellenz. Auf den Starting Grant Aufruf 2014 hatten sich über 3.200 Antragsteller beworben; 328 Projekte wurden zur Förderung vorgeschlagen. 70 Grants gehen an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, 14 davon nach Nordrhein-Westfalen. Das Gesamtvolumen beträgt 485 Mio. Euro.

„Die Zusage des Starting Grant ist nicht nur eine besondere Anerkennung der bisherigen Forschungsleistung von Patrick Görrn, sondern auch eine Ehre für die Wuppertaler Elektrotechnik“, betont Prof. Dr.-Ing. Anton Kummert Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik.

http://erc.europa.eu/

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Patrick Görrn
Lehrstuhl für Großflächige Optoelektronik
Fachbereich Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik
Telefon 0202/439-1424
E-Mail goerrn[at]uni-wuppertal.de

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