Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

„Wohlstands-Wandel-Wuppertal“:Neues Forschungsprojekt von Bergischer Universität und Wuppertal Institut

20.04.2015|09:39 Uhr

Was können wir von zivilgesellschaftlichen Initiativen in der Stadt Wuppertal für ein nachhaltiges kommunales Wirtschaften lernen? Zu dieser Fragestellung hatte das Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit (TransZent) einen Projektantrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung gestellt und jetzt eine Förderzusage in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro erhalten. TransZent ist ein gemeinsames Forschungszentrum der Bergischen Universität und des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie.

Im Mittelpunkt des Projekts „Wohlstands-Wandel-Wuppertal“ steht die Erforschung der Potentiale einer Kommune, die zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise beitragen können, d.h. ökonomischen und sozialen Wohlstand zu schaffen bei möglichst geringem Umweltverbrauch. „Die aktuelle wissenschaftliche Diskussion zeigt, dass sich nachhaltiges Wirtschaften nicht alleine auf Strategien einer ökologischen Effizienzsteigerung beschränken darf, also Produkte und Dienstleistungen grüner zu machen“, erklärt Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Maria Behrens.

Es bedarf vielmehr der Auseinandersetzung mit einem erweiterten Wohlstandsverständnis, das die vielfältigen Einflussfaktoren wie gute Gesundheit, Bildung, soziale Integration, Möglichkeiten der Selbstverwirklichung oder empfundene Umweltqualität einbezieht. „Dazu können Initiativen, die sich im kommunalen Umfeld um konkrete Umweltverbesserungen bemühen und gestalten, wertvolle Hinweise geben“, so die Überzeugung der Wuppertaler Forscherinnen und Forscher.

Wie sich dies auch auf einen Wandel des Wohlstandsverständnisses auswirkt, möchten sie am Beispiel von Wuppertal untersuchen – die Stadt wird somit zu einem urbanen „Transformationslabor“. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von TransZent untersuchen u.a., inwieweit und wie stark städtische, unternehmerische und zivilgesellschaftliche Initiativen einzelne Wohlstandsdimensionen beeinflussen und in welchem Verhältnis dazu die ökologischen Nachhaltigkeitseffekte stehen.

Zu den Initiativen in Wuppertal, die näher betrachtet werden sollen, gehören Bahnhof Mirke – Utopiastadt, Klimaneutrales Arrenberg und das Quartiersmanagement Wichlinghausen. „Ein Ziel unseres Projektes ist es, herauszuarbeiten, wie Erfolge dieser Initiativen und positive Beiträge zum nachhaltigen Wandel auf andere Stadtviertel in Wuppertal (z.B. im Kontext der B7-Sperrung), aber auch auf andere Kommunen übertragen werden können“, so die Wissenschaftler.

Wie TransZent ist auch das Projekt „Wohlstands-Wandel-Wuppertal“ fachübergreifend angelegt und vereint Forscherinnen und Forscher aus der Soziologie, der Geographie, den Wirtschaftswissenschaften, den Ingenieurswissenschaften und der Politikwissenschaft. „Außerdem werden transdisziplinär die gesellschaftlich treibenden Kräfte der Initiativen in unseren Forschungsprozess – im Sinne von Citizen-Science – aktiv mit einbezogen“, sagt Prof. Maria Behrens.

„Das Projekt Wohlstands-Wandel-Wuppertal ist hervorragend geeignet, zu einem besseren Verständnis zivilgesellschaftlicher Potentiale für nachhaltiges Wirtschaften beizutragen. Außerdem handelt es um eine weitere schöne Möglichkeit, die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger in den universitären Kontext einzubeziehen und ihnen so die Arbeit unserer Universität näher zu bringen,“ sagt Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch.

www.transzent.uni-wuppertal.de

Kontakt:
Prof. Dr. Maria Behrens (Bergische Universität Wuppertal)
Telefon 0202/439-2769
E-Mail mbehrens[at]uni-wuppertal.de

Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Wuppertal Institut)
Telefon 0202/2492-100
E-Mail uwe.schneidewind[at]wupperinst.org

Weitere Infos über #UniWuppertal: