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Wuppertaler Historiker*innen untersuchen NS-Vergangenheit von Ressortforschungseinrichtungen des Bundeswirtschaftsministeriums

18.12.2020|07:43 Uhr

In welchem Ausmaß leisteten Wissenschaftler*innen in unterschiedlichen Behörden, die sich überwiegend als unpolitisch verstanden, so willig wichtige stabilisierende Beiträge zur Aufrüstung und Kriegführung des menschenverachtenden NS-Regimes? Und wie gingen sie und die Behörden, in denen sie arbeiteten, nach 1945 mit der schrecklichen NS-Vergangenheit und der eigenen Verantwortung um? Diese Fragen soll ein Forschungsprojekt unter Leitung der Historiker apl. Prof. Dr. Helmut Maier vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT) an der Bergischen Universität Wuppertal und Prof. Dr. Carsten Reinhardt (Universität Bielefeld) beantworten.

apl. Prof. Dr. Helmut Maier

Drei Ressortforschungseinrichtungen, die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) sowie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), die dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) nachgeordnet sind, lassen in einem gemeinsam mit dem Ministerium getragenen Forschungsprojekt ihre Vergangenheit während der NS-Zeit und der Nachkriegsepoche erforschen. Die heutigen Bundesbehörden gehen auf Vorgängerinstitutionen zurück, die schon im 19. Jahrhundert gegründet wurden und auch während der NS-Zeit bestanden. Sie erfüllten wichtige Aufgaben in Forschung und Entwicklung und stellten sich nach 1933 in den Dienst des Regimes.

Das Forschungsprojekt ist auf drei Jahre angelegt. Die Ergebnisse werden auf zwei internationalen Tagungen, in mehreren Monografien sowie einem biografischen Teilprojekt zu Täter*innen sowie Verfolgten präsentiert. In der Arbeitsgruppe am IZWT sind insgesamt sechs wissenschaftliche Mitarbeiter*innen tätig.

Helmut Maier arbeitet seit Oktober 2020 am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung (IZWT) der Bergischen Universität. Zuvor war er Professor für Technik- und Umweltgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Maier studierte Elektrotechnik an der TU Braunschweig und danach Naturwissenschafts- und Neuere Geschichte. 2005 habilitierte er sich in Technik-, Wissenschafts- und Umweltgeschichte.

Kontakt:
apl. Prof. Dr. Helmut Maier
Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung
E-Mail hmaier[at]uni-wuppertal.de

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